Bote aus der Regenbogenhölle — Sir Mantis

Rapper Sir Mantis weiß, wie es ist, arm zu sein. Mitgenommen hat er die Gewissheit, dass nur Solidarität hilft. Rückblickend würde er vielleicht Entscheidungen anders treffen, aber niemals jemand anderes sein wollen.
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Text: Philine Schlick — Foto: Benjamin Jenak

Mit 13 beginnt Sir Mantis zu rappen, mit 14 kommt er „ins Heim“, mit 17 politisiert er sich. Seine Lieblings-CDs versteckt seine Mutter vor ihm, weil sie die Songs zu sexistisch findet. Jahre später ist Sir Mantis der erste trans Mann im Deutschrap. Er selbst sieht sich als „Bote aus der Regenbogenhölle“ und schlägt ein noch immer toxisches Musikgenre mit seinen eigenen Waffen: schonungslos, selbstkritisch und schlagfertig. Sein lang erwartetes Album nahm der Leipziger Producer im eigenen Homestudio auf: 180 Grad.

Nächstes Jahr will er sich als ausgebildeter Audio-Ingenieur selbstständig machen. Im Veto Podcast spricht Sir Mantis mit Ninia LaGrande über queeren Rap, echt leckeres Essen und über das Problem, dass Männer weniger Komplimente bekommen. Und er erklärt, warum Armut auch in Deutschland lebensbedrohlich ist. Wie ansteckend sein Lachen ist, welches Handy Sir Mantis als Jugendlicher besaß und welchen Einfluss das Netzwerk SchülerVZ auf seinen Musikkonsum hatte, erfahrt ihr in der neuen Folge von GANZSCHÖNLAUT.

Mit Veto geben wir dem Aktivismus im Land eine mediale Bühne. Warum? Weil es Zeit ist, all jene zu zeigen, die sich einmischen. Unser Selbstverständnis: Journalismus mit Haltung.

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