Auf den Punkt — Raul Krauthausen

Raul Krauthausen bringt Inklusion klug, innovativ und unbequem zur Sprache – und das seit Jahrzehnten. Er prangert aber nicht nur an, sondern entwickelt progressive Formate, die Beteiligung Realität werden lassen.
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Text: Philine Schlick — Foto: Anna Spindelndreier

Raul Krauthausen, der Mann mit der Mütze, ist der wohl bekannteste Inklusionsaktivist des Landes. Mit 17 befreundete er sich mit dem (inzwischen verstorbenen) Publizisten Roger Willemsen und war Gast in seiner Sendung – sein erster Auftritt in der Medienwelt, aus der er längst nicht mehr wegzudenken ist. Heute ist Raul Krauthausen Speaker, Moderator, Autor und noch vieles mehr. Über die Jahre seines Aktivismus hat er außerdem diverse Formate und Organisationen geschaffen, zum Beispiel den Verein Sozialhelden

Raul Krauthausen arbeitete für Radio Fritz, lud in seine eigene Talkshow „Face to Face“ ein, wirkte bei der Comedy-Fernsehserie „Jerks“ vor der Kamera mit und entwickelte Projekte wie Wheelmap – eine Karte zum Suchen und Finden rollstuhlgerechter Orte. Lange wollte er seine Behinderung nicht öffentlich thematisieren, sagt Raul Krauthausen. Schließlich würden auch nicht alle Frauen Frauenbeauftragte. Doch es gab gewichtige Gründe, es doch zu tun.

In der neuen Folge GANZSCHÖNLAUT spricht der wortgewandte Scharfdenker mit Stephan Anpalagan unter anderem über alberne Rollstuhl-Namen, die Herausforderung, in einer Zeit der Polaritäten zu leben und er erklärt, warum sogenannte Schutzräume für Menschen mit Behinderungen eigentlich nur der Mehrheitsgesellschaft helfen.

Mit Veto geben wir dem Aktivismus im Land eine mediale Bühne. Warum? Weil es Zeit ist, all jene zu zeigen, die sich einmischen. Unser Selbstverständnis: Journalismus mit Haltung.

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